- Tytuł:
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Trzynastowieczny graduał Ms. 205 z Biblioteki Klarysek Krakowskich w świetle polskiej i europejskiej tradycji liturgiczno-muzycznej : studium źródłoznawcze
Das aus dem 13. Jh. stammende Gradual ms. 205 aus der Bibliothek der Krakauer Klarissinnen Angesichts der polnischen und europäischen liturgisch-musikalischen Tradition. Kenntnis der Quellen betreffendes Studium. - Autorzy:
- Szczotka, Marian
- Powiązania:
- https://bibliotekanauki.pl/articles/1041787.pdf
- Data publikacji:
- 1999
- Wydawca:
- Katolicki Uniwersytet Lubelski Jana Pawła II
- Tematy:
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liturgische Musik
Kirche
Krakau
Manuskript
muzyka liturgiczna
kościół
Kraków
rękopis
liturgical music
church
Krakow
manuscript - Opis:
- Die vorliegende Bearbeitung ist eine erste Monographie des zur Zeit im Kloster der Klarissinnen in Krakau aufbewahrten franziskanischen Graduals. Wie die innere Kritik aufweist, wurde die Handschrift vor 1260 abgefasst, denn sie enthält keine Messformel über die Heilige Dreifaltigkeit, die in diesem Jahr vom Generalkapitel bestätigt wurde. Es ist wahrscheinlich, dass man die Entstehungszeit noch vor das Jahr 1254 verschieben kann. Damals hat das Kapitel in Metz festgesetzt, dass man die bisherigen Worte „Sie Deus trinus et unus" in der fünften Strophe der Hymne Pange lingua durch die neuen „Sie Christus Deus et homo" ersetzen soll. In der Handschrift gibt es Spuren, an denen man erkennen kann, dass der vorige Text ausradiert und durch einen neuen ersetzt wurde. Das würde davon zeugen, dass der Text Anfang der 2. Hälfte des 13. Jhs. entstanden ist und neben den Handschriften von Klarissinnen aus Stary Sącz ms. 1 von etwa 1260 und ms. 2 zu den ältesten derzeit existierenden franziskanischen Messliturgiken, nicht nur den polnischen, sondern auch europäischen gehört. Ein ungelöstes Problem bleibt die Frage nach der Herkunft des Graduals. Es fehlen in ihm irgendwelche polnischen Kennzeichen. Es gibt da nicht die geringste Andeutung auf unsere Schutzheiligen Stanislaus, Adalbert und Hedwig. Die Handschrift könnte sogar außerhalb der Grenzen Polens entstanden sein. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sie von der seligen Salomea für ihr Kloster in Zawichost oder etwas später in Skala bestellt oder aus Rom herbeigebracht wurde. Es soll auch betont werden, dass die Handschrift höchstwahrscheinlich zu den ersten Kopien des franziskanischen, vom Hauptkapitel in den Jahren 1251-1254 bestätigten Archetypus gehörte. Es lässt sich sogar vermuten, dass das Gradual ms. 205 eben dieser Archetyp ist, weil eine ältere franziskanische Handschrift bis jetzt nicht existiert. Der Kodex in Halbbogenformat 2 in mit Leder überzogene Bretter eingebunden (Leder mit geometrischen Mustern geschmückt) zählt 237 Blätter aus Pergamentpapier und 26 hinzugefügte Papierblätter. Das Pergamin präsentiert den sog. nördlichen Stoff, der insofern praktisch ist, als er beiderseitig benutzt werden kann. Die Seiten sind doppelt foliiert - die ursprüngliche Numerierung zeigt mit roter Tusche gezeichnete römische Zahlen, die spätere ist zeitgenössisch mit arabischen Zahlen und schwarzer Tusche geschrieben. Die Handschrift hat eine gotische Schriftart mit Spuren des romanischen Duktus. Der Skriptor nutzte alle Arten der mittelalterlichen Abbreviation. Der musikalische Text wurde „nota quadrata" aufgeschrieben, wobei punctum quadratum oft, besonders in zusammengesetzten Neumen, romboidförmige Gestalt annimmt. Ein solches Vorgehen treffen wir übrigens im heutigen Gradual Romanum. Es werden auch seltener vorkommende graphische Formen verwendet, wie z.B. Neumen liquescentes. Erniedrigungszeichen (b-Moll) und Auflösungszeichen wurden später hin-zugefügt. Der Kodex ms. 205 ist ein vollständiges Gradual, enthält also Gesänge De tempore, De sanctis, Commune sanctorum und Ordinarium missae. Dieser Hauptkern wird durch die Formulare für die Widmung der Kirche und für Verstorbene ergänzt. Im späteren, aus dem 14. Jh. stammenden Teil dagegen finden wir 14 Sequenzen, von denen vier nur in ms. 205 notiert wurden. Es gibt weiterhin eine ziemlich große Anzahl von Alleluja-Versen. Die Knappheit der Sequenzen in der Handschrift (2 im Haupt-, 14 im hinzugefügten Teil) kann durch den Widerwillen Roms gegen die gesungene Dichtung in der Liturgie erklärt werden. Einen ähnlichen Standpunkt teilte der Orden des HI. Franziskus, der die Gesänge aus der Papstkapelle im Lateran übernommen hat, daher die für alle Ordensliturgien typische Anmerkung: Secundum Ordinem Curiae Romanae. Der Teil De tempore fängt mit dem 1. Adventssonntag an und endet mit dem 23. Sonntag nach der Ergießung des Heiligen Geistes. Im Rahmen der Weihnachtszeit befinden sich die Formulare über den Heiligen Stephanus, Jan den Evangelisten, die Unschuldige Kinder, Thomas und Silvester, also Gesänge zu Ehren der Heiligen, die Zisterzienser und Dominikaner in den Teil De sanctis verlegt haben. Unter dem bekannten Feiern fehlen das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit und das Fronleichnamsfest, was übrigens eine der Hauptgrundlagen bei der Bestimmung der Provenienz des Graduals bildet. Die Durchsicht der Gesänge führte zu dem Schluss, dass manche von ihnen bei der Identifizierung des Kodexes eine große Bedeutung haben. Zu solchen gehört Rorate caeli desuper am 4. Adventssonntag. Seine Anwesenheit gerade an diesem Tag ist ausschließlich für die franziskanische Tradition spezifisch. Das Gleiche betrifft den Vers Auribus percipe aus dem Introitus für den 4. Fastensonntag, und vor allem die Titel und die Reihenfolge der Alleluja-Gesänge an Sonn- und Feiertagen des ganzen liturgischen Jahres. Es soll auch bemerkt werden, dass Proprium de tempore ms. 205 das für die Mehrheit der franziskanischen Graduale charakteristische Mandatum nicht nur enthält, sondern es als Ganzes mit Text und Melodie bringt. In Proprium sanctorum können wir eine entscheidende Vorherrschaft der Namen beobachten, die sich in Rom einer großen Achtung erfreuten. Den Anfang bildet gemäß der franziskanischen Tradition der Vorabend des HI. Andreas und das Ende die Feier des HI. Klemens, des Papstes und Märtyrers. Von den franziskanischen Heiligen wird die Anwesenheit des Hl. Franziskus und Antonius betont beide wurden auch in die Litanei eingefügt. Marienfeste werden auf die ältesten beschränkt. Es sind: Reinigung Marias, Mariä Verkündung, Himmelfahrt und Geburt. Die für diese Feierlichkeiten bestimmten Alleluja-Gesänge sind in allen franziskanischen Büchern gleich, was auch ein Kriterium für quellenbetreffendes Studium bildet. Das Fehlen anderer Marienfeste, z.B. Mariä Heimsuchung, Darstellung des Herrn, Mariä Namen wird durch chronologische Gründe erklärt. Die genannten Feste wurden in die Liturgie viel später eingeführt. Repertoirereich sind Gesänge Commune sanctorum. Der Kopist berücksichtigte 11 Gruppen von Heiligen, von denen Apostel und Märtyrer am meisten exponiert wurden. Die registrierten Gesänge haben folgende Reihenfolge zuerst alle Introitus, dann Gradualien, weiter Alleluja-Verse, Offertorien und Communiones. Es muss bemerkt werden, dass ein solches Vorgehen nicht nur für die franziskanische Tradition typisch ist. Ähnlich verfuhren die Kopisten der Handschriften aus Tyniec. Erwähnenswert wäre auch die Tatsache, dass nach Commune sanctorum noch zwei Messfornrnlare hinzugefügt wurden: für die Widmung der Kirche (Terribilis) und das zweite für Verstorbene. Die Handschrift bringt nur eins, für die römische und franziskanische Tradition charakteristisch, Requiem aeternam. In Diözesan- und auch Ordenskodexen kommt neben ihm noch ein anderes französischer Herkunft Si enim credimus. Die Gesänge Ordinarium missae, die nach der Messe für Verstorbene ausgeführt wurden, haben eine doppelte Herkunft. Außer 10 für die eigene Tradition maßgebenden Zyklen von Gesängen Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei beobachtet man in dem hinzugefügten Teil - dass sie den Einflüssen von Diözesan- und Ordenspraktiken, z.B. den von Prämonstratensern unterlagen. Das zeigt sich in der Verwendung der für sie typischen Spalten, in der Einführung von nicht weniger als 17 neuen Gesangzyklen und Tropen in Gloria, Sanctus und Agnus Dei. Der vergleichende Prozeß der musikalischen Varianten wies auf, dass das Gradual ms. 205 franziskanische Tradition vertritt. Wenn von der Annäherung des Kodexes an andere Traditionen gesprochen wird, dann betrifft diese Affinität italienische, besonders römische und französische Manuskripte. Entfernt von ms. 205 sind Handschriften der germanischen Länder wie auch polnische. Eine gewisse Annäherung existiert zwischen ihm und den Zistenziensergradualen aus Pelplin.
- Źródło:
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Archiwa, Biblioteki i Muzea Kościelne; 1999, 71; 253-368
0518-3766
2545-3491 - Pojawia się w:
- Archiwa, Biblioteki i Muzea Kościelne
- Dostawca treści:
- Biblioteka Nauki