- Tytuł:
-
Cmentarzysko ludności kultury wschodniopomorskiej w Chłapowie, gm. Dominowo, woj. poznańskie
Das Gräberfeld der Bevölkerung der Ostpommerschen Kultur in Chłapowo, Gem. Dominowo, Wojewodschaft Poznań - Autorzy:
- Górecki, Janusz
- Powiązania:
- https://bibliotekanauki.pl/articles/532380.pdf
- Data publikacji:
- 1991
- Wydawca:
- Muzeum Pierwszych Piastów na Lednicy
- Opis:
- In den Jahren 1986 und 1987 sind Rettungsuntersuchungen auf dem Gräberfeld der Bevölkerung der Ostpommerschen Kultur durchgeführt worden, welches 1950 in Chłapowo entdeckt und als Fundstelle 3 bezeichnet sowie damals teilweise bereits durchforscht worden war. Das Ergebnis früherer Forschungen war die Entdeckung von 7 Gräbern; die Forschungen in den 80. Jahren brachten 6 weitere Gräber. Es darf erwähnt, daβ in der Nähe des Gräberfeldes von Chłapowo, in einer Mikroregion von etwa 350 km2, insgesamt 21 Fundstellen der Ostpommerschen Kultur auftreten (vgl. Abb. 1). Hinsichtlich der Gräberform konnten auf dem Gräberfeld von Chłapowo drei Haupttypen von Gräbern unterschieden werden, welche manchmal in einigen Abarten auftreten. Zu den grundsätzlichen Typen gehören: 1. Kästengräber in zwei Abarten: a. mit Steinkonstruktion (Grab II) und b. ohne Steinkonstruktion (Gräber I, V, VI); 2. Gräber mit Steinkonstruktion (Gräber Nr VIII, IX, XII, XIII?); 3. Glockengräber - a. mit Steinkonstruktion (Grab X), b. ohne Steinkonstruktion (Gräber III und IV) und c. Glockengrab, biritual (VII). Eine auβergewöhnliche Stellung in der Pommerschen Kultur nimmt das letzte von den Gräbern, wo ein uneingeäscherter Toter in das Innere der Steinkonstruktion, direkt über der Glocke, in der sich die Aschenurne mit den eingeäscherten Überresten befand, hingelegt wurde. Auβer diesem Grab gehören alle anderen zu den Brandgräbern. Mit der Tatsache, daβ die Toten mit verschiedenartigen Beigaben ausgestattet wurden, haben wir in 9 Gräbern zu tun (vgl. Tabelle 1). Die überwiegende Merzahl der Beigaben stellen Schmuckgegenstände dar (Ringe, Ohrringe, Nadeln, Certosa-Fibeln, Glaskügelchen); nur in 6 Fällen haben wir mit Gegenständen zu tun, welche der Hygiene gedient hatten (Pinzetten). In dem am reichsten ausgestatteten Gräbern (VII und XI) waren Personen von hohem gesellschaftlichen Rang begraben. In der Ausstattung der Gräber sind als besonders bemerkenswert die bim en- und kugelförmigen Anhänger anzusehen, die wahrscheinlich der Hallstätter Kultur entstammen und von der Bevölkerung der Pommerschen Kultur in Form von Halsketten getragen worden waren sowie die Certosa-Fibeln, die vermutlich eine lokale Nachahmung italischer oder ostalpiner Prototypen waren (in Polen sind auf dem Territorium, welches von der Bevölkerung der Pommerscher Kultur besetzt worden war, lediglich 38 Certosa-Fibeln bekannt geworden) oder schließlich blaue Giasurkugelchen auf bronzene Ohrringe aufgefädelt, welche nach Ansicht der meisten Forscher in das von der pommerschen Population besetzte Gebiet aus Südeuropa oder aus Ägypten gekommen waren. Doch unter dem mobilen Material aus dem Gräberfeld von Chłapowo überwiegt der Anzahl nach die Keramik, bei welcher jene Formen Vorkommen, die typisch für die Pommersche Kultur sind (Schüsseln oder bauchige Gefäβe mit breiten Öffnugen oder Becher) (vgl. Abb. 5; 8; 9) oder auch unter Lausitzer Einflüssen enstanden waren (Abb. 9, 1), welche besonders anregend bei der Verzierung von Gefaβen waren (Inkrustation, Aufkleben von Knötchen, Graphitieren). Eine der Urnen (Ascheurne Nr 6 aus dem Grab VIII) ist mit einer Darstellung eines vierrädrigen Wagens mit zwei eingespannten Pferden verziert (Abb. 6). Diese Darstellung ist bis jetzt das erste Piktogramm eines Wagens mit Speichenrädern auf dem Gebiet von Wielkopolska. Sonst ist nur ein Wagen mit Speichenrädern aus einer Aschenurne aus Darżlubie in der Wojewodschaft Gdańsk bekannt, alle anderen Darstellungen von Wagen - es sind 11 an der Zahl - besitzen Scheibenräder. Darstellungen von Wagen (mit Scheibenrädern), gezogen von zwei Pferden, sind bekannt aus Bukówiec in der Wojewodschaft Piła, Borucin (Woj. Gdańsk), Dzięcielica (Woj. Słupsk), Elganowo und Grabowo Bobowskie (Woj. Gdańsk), Lipowe Budy (Woj. Piła), Krosinko (woj. Koszalin), Olszanów (Woj. Słupsk), Płoskowo und Witkowo (Woj. Bydgoszcz) und Olszanowo (Woj. Gdańsk) - ein zweiradriger Wagen. Gerade in der Zeit der Entwicklung der Ostpommerschen Kultur treten die Szenen mit vierrädrigen Wagen in verbreiterter Weise auf polnischem Gebiet auf und stellen somit eines der Grundelemente der Ikonographie von Gesichtsurnen; sie berechtigen die These vom praktischen Gebrauch von Wagen solchen Typs durch die Pommersche Bevölkerung. Diese Piktogramms geben uns einen indirekten Einblick in die seelische Sphäre der damaligen Bevölkerung, indem sie sich mit den Bestattungsriten von “prominenten” Individuen und mit den Glaubenssystemen damaliger Zeiten verbinden. Die Forscher sind sich im allgemeinen einig, daβ diese Szenen Bestattungsriten darstellen, die das Überführen des Verstorbenen ins Jenseits symbolisieren sollten. Die Ikonographie der vierrädrigen Wagen aus der Hallstattzeit, welche mit der gröβten Intensität in den Fluβgebieten der Odra und Wisła vorkommt, ist auch in weiten Gebieten Europas bekannt, z. B. in Böhmen, Ungarn oder Deutschland (Gh. F. E. Pare 1987, S. 212-219). Die auf den Pommerschen Ascheurnen dargestellten vierrädrigen Wagen knöpfen an die im Hallstätter Kreis auftretenden zeremoniellen Wagen an, wovon 243 Wagen bekannt sind (137 von ihnen, die meisten also, stammen aus Gräbern auf dem Gebiet Deutschlands). Die Chronologie des Gräberfeldes von Chłapowo wurde auf eine Analyse der Gräberform sowie der Keramik und der Metallgegenstände gestutzt. Die Vermischung von verschiedenen Gräbertypen ist ein Merkmal, welches auf die Datierung des Gräberfeldes auf die frühe La-Tène-Zeit hinweist, was darüber hinaus auch durch die Anwesenheit großer Anzahl von Schusseln bestätigt wird, welche als Aschenurnendeckel dienten sowie großer, bauchiger, unterhalb der Halskrümmung aufgerauhter Gefäβe mit Knötchen oder schließlich das Auftreten großer Anzahl keramischer Gefäβe in den Gräbern. Für eine solche Chronologie des Gräberfeldes spricht auch das Datieren von Metallgegenständen, darunter von Certosa-Fibeln.
- Źródło:
-
Studia Lednickie; 1991, 2; 165-201
0860-7893
2353-7906 - Pojawia się w:
- Studia Lednickie
- Dostawca treści:
- Biblioteka Nauki