Die letzten beiden Kapitel des Tritojesaja sind insofern charakteristisch, dass sie abwechslungsweise Drohreden und Verheissungen enthalten. Dies scheint der religiösen Lage der jüdischen Bevölkerung nach der Rückkehr vom babylonischen Exil zu entsprechen. Der Verfasser setzt eine innere Spaltung des Volkes voraus: neben den eifrigen Vertretern der göttlichen Ordnung, die den "Weg Gottes" befolgen, macht sich eine breite Schichte der Abtrünnigen /bis zur Offenen Abgötterei/ bemerkbar. Diese Atmosphäre scheint sogar bis zum Bruderhass zu führen. Die Scheltrede zählt einige religiöse Missbräuche auf /heidnische Kulthaine, Totenbeachwörung, Genuss von Schweinefleisch, verschiedene Höhenkulte u.dgl./. Die Strafmassnahmen Jahwes werden nicht das ganze Volk treffen, sondern lediglich die Schuldigen, die des Namens Israel nicht würdig sind. Die Art der Strasse wird in Anschluss an die üblichen Fluchformeln dargestellt. Der zweite Teil des Kapitels stellt den Frommen den neuen Hinmel und die neue Erde in Aussicht. Gottes Wirken steht der Schöpfung nahe und umfasst die ganze Natur. Eine eschatologische Sicht ist in den Worten des Tritojesaja insofern nahrscheinlich, als das Volk bereits die früheren Verheissungen der neuen Schöpfung des Deuterojesaja erfahren hatte. Die frtüheren Dinge /hr snwt/ werden nicht nur überboten, sondern auch in Vergessenheit geraten und weisen somit direkt auf die Zeit der neutestamentlichen Fülle
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