Kościelne ustawodawstwo antyheretyckie i działalność inkwizycyjna w świetle bulli Marcina V z 22 lutego 1418 roku Die kirchliche Gesetzgebung gegen der Irrlehrer und die Tätigkeit der Inquistition im Lichte der Bulle Martins V. vom 22 Februar 1418
Im Lichte der Bulle Martins V. vom 22. Februar 1418, die die Ansichten von John Wyclif, Johannes Hus und Hieronymus von Prag verurteilte und die Bekämpfung ihrer Anhänger empfahl, war die kirchliche Gesetzgebung gegen die Häretiker auf eine effektive Abschreckung potentieller Enthusiasten der Irrlehre vorbereitet. Große Verdienste für diese Art von Gesetzgebung hatte das in den Jahren 1414-1418 staffindende Konstanzer Konzil. Die dort gefaßten Beschlüsse über die Häresie und die Häretiker, die dann den Erzbischöfen von Gnesen, Salzburg und Prag zur Durchsetzung übergeben wurden, hemmten die Ausbreitung der Wyclifiten und der Hussiten ganz beträchtlich. Wir können davon ausgehen, daß sich die polnische Gesellschaft des 15. Jahrhunderts durchaus über die strengen Strafen im klaren war, die auf Irrlehren im Glauben standen. Mit dem zu diesem Zweck geschaffenen und mit den Verordnungen der Synoden gegen die Irrlehrer ausgerüsteten foquisitionsapparat und dem ihn unterstützenden „weltlichen Arm" (bracchium seculare), der alle angezeigten Personen vor kirchliche Gerichte brachte und auch die Strafen gegen die Irrlehrer vollzog, konnte die Reinheit des Glauben.s wirksam verteidigt werden. Die Furcht vor der kirchlichen Inquisition und ihrer Prozedur war stark verbreitet, aber wir können davon ausgehen, daß die von den kirchlichen Predigern noch angestachelte Furcht vor der Irrlehre, insbesondere vor dem Hussitismus und den Hussiten, weitaus stärker war. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Ausbreitung der Häresie hemmte, war, daß es in Polen im 15. Jahrhundert an sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bedingungen mangelte, die eine weitere Entwicklung der Doktrinen von John Wyclif und Johannes Hus ermöglicht hätten.
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