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Historyczny kontekst ogłoszenia encykliki „Rerum novarum” przez Leona XIII w 1891 r. (z okazji 120 rocznicy jej ogłoszenia)

Tytuł:
Historyczny kontekst ogłoszenia encykliki „Rerum novarum” przez Leona XIII w 1891 r. (z okazji 120 rocznicy jej ogłoszenia)
Geschichtlicher Kontext der Veröffentlichung der Enzyklika „Rerum Novarum” (1891) von Papst Leo XIII. (Anlässlich des 120. Jahrestags ihrer Veröffentlichung)
Autorzy:
Wiśniewski, Jan
Powiązania:
https://bibliotekanauki.pl/articles/2171575.pdf
Data publikacji:
2011-12
Wydawca:
Wyższe Seminarium Duchowne Diecezji Elbląskiej w Elblągu
Tematy:
Leo XIII.
Rerum novarum
19. Jahrhundert
soziale Fragen
Źródło:
Studia Elbląskie; 2011, 12; 49-75
1507-9058
Język:
polski
Prawa:
CC BY-NC-ND: Creative Commons Uznanie autorstwa - Użycie niekomercyjne - Bez utworów zależnych 4.0
Dostawca treści:
Biblioteka Nauki
Artykuł
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Der Wiener Kongress (1815) stellte die „alte Ordnung“ wieder her (ancien regime). Gegen die Konservativen trat die Bourgeoisie auf, die nach Befreiung des Menschen aus den Armen der Tradition des monarchistischen Absolutismus und dem Willen nach Konkurrenzfreiheit in der Wirtschaft strebte, also nach Aufhebung der Zunftbeschränkungen. Auf dem Schauplatz der Geschichte erschien dann der Sozialismus, der die zahlenmäßig schnell wachsende Arbeiterklasse vor wirtschaftlicher Ausbeutung schützte (Liberalismus). Die in Europa aufkommenden wirtschaftlichen Krisen bewirkten revolutionäre Gärungen unter den Arbeitern, die einen Wechsel ihrer hoffnungslosen Lage verlangten, also nach sozialen Veränderungen strebten. Revolutionäre Züge wurden immer durch gesellschaftliche Bedürfnisse hervorgerufen: Die Bourgeoisie wollte die Politik beeinflussen, Bauern forderten die Abschaffung der Leibeigenschaft, und die volkstümlichen Massen wollten von Elend und Fabrikanten befreit werden. Bedeutende Wutausbrüche volkstümlicher Massen fanden statt: Juli Revolution 1830, „Völkerfrühling“ 1848, und in den Jahren 1871–1914 kämpften die Arbeiter mittels Streiks (Revolution von 1905 in Russland). Dank diesen Aktivitäten wuchs das Klassenbewusstsein, und die nächsten Wirtschaftskrisen führten mittelbar zur Steigerung des Ansehens und der Mitgliederzahl der sozialdemokratischen Parteien. Gesteuert wurden sie vom Internationalen Verband der Arbeiter (Internationale), gegründet 1864, deren Satzung und Manifest sich auf das „Kommunistische Manifest“ von Karl Marx von 1848 stützten. „Der Klassenkampf führt zur Diktatur des Proletariats“ (K. Marx), die sich auf revolutionärem Weg vollziehen wird, was in der Praxis die Oktoberrevolution in Russland 1917 gezeigt hat. Eine nicht zu große Gruppe von Geistlichen und Laien (O.H. Lacordaire, der gesegnete F. Ozanam) kam während der Julirevolution zu dem Schluss, dass gesellschaftliche Strukturreformen notwendig sind (Féicité de Lamenais), weil Wohltätigkeitsaktionen bzw. moralische Ermahnungen nicht mehr ausreichen, obwohl die katholischen Massen die realen Ausmaße der Arbeiterprobleme nicht bemerkten. Der Säkularisierungsprozess der intellektuellen Elite und des Arbeitermilieus erzwang von der Katholischen Kirche die Einführung neuer seelsorgerischer Formen, die die passiven Massen der Gläubigen aktivierten (Katechismusunterricht), was zur Gestaltung einer katholischen Weltanschauung und zur Aufnahme von Verantwortung der Gläubigen für die Kirche führte. Überdies musste die Kirche Stellung zu gesellschaftlichen Fragen nehmen, und daher wurde am 19. Februar 1878 im Konklave Kardinal J. Pecci auf den päpstlichen Thron als Leo XIII. (†1903) erhoben, der früher etliche Hirtenbriefe in dieser Sache veröffentlichte. Nach dreijährigem Pontifikat veröffentlichte er am 15. Mai 1891 die Enzyklika „Rerum novarum”, wogegen die Sozialisten ihr Programmmanifest schon 1848 erhalten hatten, was auf eine bedeutende Rückständigkeit der Kirche in gesellschaftlichen Fragen der Arbeiter hinweist. Nach Ansicht einiger war sie „erst ein schüchterner Versuch des Papsttums, sich der Bedeutung der Arbeiterprobleme zu besinnen und Ausdruck des Wunsches aktiver Teilnahme an ihrer Entwicklung” (R. Aubert). Die Stimme des Papstes war jedoch wesentlich, weil die größte moralische Autorität die Rechte der Arbeiter feierlich proklamierte und die Ungerechtigkeit des liberalen Systems feststellte. Er lehnte den Kapitalismus mit seinem Grundsatz des rücksichtslosen Gewinns zu Kosten einer gerechten Vergütung und auch den Sozialismus mit seiner Notwendigkeit von Änderungen auf revolutionärem Wege über die Verstaatlichung des Eigentums ab. Nun engagierten sich zahlreiche bewusstere Katholiken in gesellschaftlicher Tätigkeit. Aus der Beobachtung des heutigen Arbeitsmarktes ist ersichtlich, dass den heutigen Arbeitnehmer fast die gleichen Fragen berühren, die auch den Arbeiter des 19. Jahrhunderts betrafen, u. a. Arbeitsmangel, Lebensmittelteuerung, Geringer Einkommen, das der Familie den Unterhalt nicht gewährt, hohe Wohnungsgebühren, „Ausnutzung” der Arbeitnehmer – Verlängerung der Arbeitszeit ohne Bezahlung, Arbeit an Sonn- und Feiertagen, Verweigerung bzw. Kürzung des Urlaubs, fehlende Akzeptation von Gewerkschaften bzw. ernsthafte Begrenzung ihrer Aktivitäten. Dies sind lediglich nur manche Übel der heutigen Wirklichkeit.

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